Inzwischen schreiben wir 1956 und ich bin 15 Jahre alt. Nach wie vor bin ich an der Raumfahrt interessiert, verließ die Schule und ging auf das Portsmouth College of Technology. Was ich dort gemacht habe, lässt sich anhand des Zeitungsausschnitts (rechts) ablesen.
Ziel war es den Amateur-Raketenhöhenrekord von 7 Meilen zu brechen. Er wurde von vielen Firmen und Regierungsstellen unterstützt. Das Ganze nahm ein jähes Ende als der Direktor des College meine Experimente plötzlich verbot und ich (wahrscheinlich wegen meines extensiven Interesses an Raumfahrt) das College bereits zwei Jahre später verlassen musste (man könnte auch sagen, man hat mich rausgeworfen).
Ich begann anschließend als stellvertretender Entwicklungsingenieur in einer Gummifabrik zu arbeiten, die Treibstofftanks für Raketen herstellte. Nach 6 Monaten verließ ich die Fabrik allerdings wieder, um als Postbote in einer Werbeagentur in London zu arbeiten. Nach weiteren sechs Monaten war ich anschließend Laborassistent im Labor für Physikalische Chemie am Royal Holloway Polytechnic in London.
Die Arbeit langweilte mich zu Tode, also beschloss ich 1961, zurück auf die Isle of Wight zu ziehen, wo alle meine Schulfreunde wohnten. Ich wurde Kellner in einem Hotel in Ryde. Mein Interesse an der Wissenschaft wurde aber bald schon wieder geweckt, und ich gab meinen Job auf, um ein paar Semester am Newport College of Technology Aerodynamik zu studieren.
1963 eröffnete ich dann einen kleinen Musikclub in einem Keller in Ryde, den ich “Diamond” nannte. Er war im Volksmund als „Das Loch” bekannt, weil der Eingang ein Loch in der Wand war, das etwa einen Meter hoch war. Ein prominenter Gast war übrigens Brian Jones von den Rolling Stones, den ich aber nicht kennenlernte, weil ich zur gleichen Zeit, als Jones den Club aufsuchte, mit Freunden in einem Pub die Straße hinunter etwas trinken war. Wegen des Lärms der Motorräder der örtlichen Rocker wurde der Club schließlich geschlossen, aber alle Teenager in Ryde organisierten eine Demonstration auf der Straße, um den Club zurückzubekommen. Das geschah jedoch nie.
Kurz vor der Schließung des Clubs kandidierte ich noch für den Gemeinderat von Ryde als Kandidat der Liberalen, verlor aber leider, man glaubt es kaum, 3:1 gegen den Konservativen Kandidaten, einen italienischen Eisverkäufer (siehe original Zeitungsausschnitt links [unten links], rechts der Ausschnitt in besser Bildqualität).
Da ich völlig pleite war, holte mich meine Mutter von der Insel ab, wo ich ein paar Nächte auf dem Deich und an anderen unaussprechlichen Orten geschlafen hatte (es war ehrlich gesagt verdammt kalt damals im Oktober) und brachte mich zu Verwandten nach Brighton zurück. Sie schlug mir unmissverständlich vor, zur Armee zu gehen, und da ich damals keine andere Wahl hatte, meldete ich mich notgedrungen bei der Royal Artillery.