Warlock – Das Rockballett

Schon 1980, als ich noch mit den finalen Aufnahmen zum Album “Warlock – Memories of a White Magician” beschäftigt war, wurde ich von Alexander May kontaktiert, der Intendant des Schauspielhauses Hannover war und von mir gehört hatte. Er machte mich mit dem Ballettdirektor Lothar Höfgen bekannt, der mir vorschlug, “Warlock” doch als Rockballett zu produzieren. Daraus entstand eine mehrere Jahre andauernde gemeinsame Arbeit.

Wir setzten uns zusammen und entwickelten eine Bühnenfassung für die Niedersächsische Staatsoper: Lothar entwarf die Choreografie, ich kümmerte mich um die Musik. Vom ursprünglichen Album ließ ich einige Titel weg und komponierte für die Ballettversion 7 neue Stücke.

Da wir die Musik unbedingt live haben wollten, stellte ich die “Warlock-Band” zusammen. Da ich schon mit Werner Nadolny zuvor gearbeitet hatte, der wiederum bei der Deutsch-Rock Gruppe JANE gespielt hatte, lag es also nahe, die Jungs auch als “Warlock-Band” zu engagieren.

Detlef Klamann (Gitarre), Werner Nadolny (Keyboards, Saxophon), Charly Maucher (Bass) (vorn), Jon Symon (Gitarre, Gesang)(hinten), Peter Panka (Schlagzeug)

Nachdem alle Stücke geprobt waren, traten wir an meinem 42. Geburtstag quasi in einer Vor-Uraufführung live im Leine-Domicil in Hannover damit auf.

Am 1. März 1983 fand dann die Premiere von “Warlock – Das Rockballett” im ausverkauften Kuppelsaal in Hannover statt. “Dete” Klamann meinte später mal dazu: “Es war der Wahnsinn!”

Bei der Premiere waren unter anderem der damalige niedersächsische Ministerpräsident Ernst Albrecht, der hannoversche Oberbürgermeister Herbert Schmalstieg und sogar die Gruppe Scorpions als Ehrengäste anwesend.

Mehmet Balkan, Solotänzer der Staatsoper, verkörperte die Doppelrolle Warlock/Merlin ausgezeichnet.

Szenenfoto mit Mehmet Balkan (Die Band spielt hinter einem leicht durchsichtigen Vorhang)
Jon Symon (mit Umhang) bedankt sich mit der ganzen Balletttruppe beim Publikum (Anklicken für vergrößerte Ansicht)
Mehmet Balkan nimmt den verdienten Applaus entgegen
Programmheft (Zum Durchblättern bitte anklicken)

Ursprünglich waren nur 3 Ballettabende geplant, allerdings hatte niemand mit diesem grandiosen Erfolg gerechnet. Sämtliche Vorstellungen waren innerhalb weniger Stunden ausverkauft, so dass wir beschlossen, weitere Aufführungen ins Programm der Staatsoper aufzunehmen.

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Aufgrund des unerwarteten, phänomenalen Erfolgs produzierten wir im “Schnelldurchgang” bereits Ende März 1983 eine LP mit dem originalen Soundtrack der Aufführungen. Bei jeder Aufführung gingen zwischen 300 und 350 LPs über den Tisch.

Da das mitwirkende Staats-Ballett aber noch andere (klassische) Verpflichtungen hatte, kam es aus terminlichen Gründen bald zum Abschluss der “Warlock”-Heimspiele in Hannover. Dieses Ereignis fand im Juni 1984 im Sportpark-Stadion vor einer unüberschaubaren Zuhörermenge als Open-Air Veranstaltung statt. Rund 7000 Zuschauer wollten unserem Spektakel beiwohnen.

Anschließend sind wir mit unserem Rockballett auf Tournee gegangen und haben “Warlock” in ganz Deutschland an vielen bekannten Veranstaltungsorten gespielt. Rechts ein Ausschnitt aus unserem Tourneeplan von 1985.

Am 5. November 1985 kam es zu einer einmaligen Wiederaufführung des Rockballetts bei der Eureka-Konferenz in Hannover. Der niedersächsische Ministerpräsident Ernst Albrecht hatte das gesamte Ensemble anlässlich dieser Konferenz eingeladen, wo das Werk vor 36 europäischen Delegationen noch einmal präsentiert wurde.