Kindheit

Ich glaube, ich war schon immer ein bisschen seltsam! Mein Vater nannte mich stets seinen “mad son”, seinen “verrückten Sohn”, wenn er mich Leuten vorstellte. Das ist natürlich typisch britisches “Understatement”. Wenn ich irgendwann meine Lebensgeschichte aufschreibe, was in meinem nächsten Leben sein wird, weil ich bis zu meinem Ende genug zu erzählen haben werde, wird sie eine Seifenoper füllen.

Ich wurde am 10. Januar 1941 als Simon John Hornsby in Epsom, Grafschaft Surrey in England geboren. Es war ein Freitagmittag und wir hatten die schlimmsten Luftangriffe des 2. Weltkrieges. Es gab jede Menge „Dog fights” unserer Royal Airforce mit den deutschen Fliegern über Surrey und unsere Kirche St. Paul’s brannte lichterloh.

Simon, ein Jahr alt, 1942

Ich wuchs zunächst im Royal Automobile Club (RAC) auf, in dem mein Vater damals Manager war. Meine Mutter Madeline war Tanzlehrerin und Musikerin. 1943 zogen wir ins St. George’s Hotel nach Bradford um, wo ich im Alter von 4 Jahren ein komplettes Miniatur-Schlagzeug zu spielen begann. Es gab tatsächlich sogar die ersten Bühnenauftritte mit dem Hotel-Orchester.

Allerdings erregte ich einigen Ärger bei einem Hotelgast, vor dessen Zimmer ich eine Militärtrommel spielte. Dieser Gast war der berühmte Radiostar Wilfred Pickles, der darüber gar nicht erfreut war. Ein älterer Herr namens Francis Laidler wohnte ständig im Hotel. Er war in Nordengland für seine Pantomimen berühmt und lud mich jedes Jahr an meinem Geburtstag zu seiner Show ein, bei der die ganze Truppe “Happy Birthday” sang, was mich sehr stolz machte. Als ich dann reif für die Schule war, steckten mich meine Eltern in ein strenges Internat.

In den folgenden Jahren sind wir ziemlich oft umgezogen, da mein Vater als Hotelmanager häufig seinen Arbeitsplatz wechselte.

1951 zogen wir wieder einmal um, diesmal in das “Royal York Hotel” in Ryde auf der Isle of Wight. Ich begann mich für Raumfahrt zu interessieren und machte in der Schule meist nichts anderes, als Pläne von Raumschiffen zu zeichnen. Ich kaufte mir dann irgendwann ein Buch über Hypnose und hypnotisierte erfolgreich mehrere Schüler, damit sie verschiedene dumme Dinge taten, z. B. im Gesangsunterricht zu schreien und zu spät zum Unterricht zu erscheinen. Als ich schließlich damit aufflog, gab es natürlich mächtige Probleme mit der Internats-Hausmutter und dem Schulleiter, wie man sich denken kann. Aber: Diese neu erworbene Fähigkeit des Hypnotisierens sollte sich ein paar Jahre später noch in barer Münze auszahlen, als ich, neben meinen diversen Musikprojekten, auch in Shows als Bühnenhypnotiseur auftrat.